Der Datenwahn von heute: Big Data, Open Data und Datenschutz

Es besteht kein Zweifel, dass Big Data einzigartige und noch nie dagewesene Erkenntnisse liefern kann, vor allem, wenn sie mit Daten aus verschiedenen Bereichen korreliert werden. Wir haben jedoch beobachtet, dass die meisten Big-Data-Einsichten denjenigen, die wirklich rund um die Uhr in dem betreffenden Bereich arbeiten, sehr gut bekannt sind. Big Data wird heute meist dazu verwendet, die PPTs der Führungskräfte aufzupeppen, während man sich nicht um die Probleme kümmert, die wirklich gelöst werden könnten. Um Big Data optimal nutzen zu können, muss man handeln. Ein einfacher Arbeitsslogan wie "Don't sense without acting" würde das gesamte Big-Data-Paradigma sofort verändern. Außerdem ist es wichtig, den Zugang zu großen heterogenen Datensätzen den richtigen Personen zu geben, d. h. denjenigen, die tatsächlich handeln und sie vorteilhaft nutzen können.
Darüber hinaus besteht auch kein Zweifel daran, dass Open Data ein wesentlicher Faktor für die Umsetzung von Big Data sein wird. Die Öffnung von Daten kann jedoch nicht erzwungen werden, da die Unternehmen, die die Daten generieren, in der Regel nur über die Beschaffung von Daten verfügen - warum sollte die Welt Daten freigeben, aus denen jemand anderes Kapital schlagen wird? Offene Daten werden ihr volles Potenzial entfalten, wenn die Wertschöpfungskette eingerichtet ist, bei der das Unternehmen, das die Daten generiert, sicher sein kann, dass ein Teil des aus diesen Daten generierten Wertes tatsächlich zurückkommt.
Was schließlich den Datenschutz betrifft, so ist es nicht der richtige Weg, immer höhere und stärkere Datenschutzmauern zu errichten. Die Natur funktioniert nicht so; stellen Sie sich vor, das Gehirn weigert sich aufgrund von Datenschutzargumenten, die Armmuskeln anzuweisen, sich zurückzuziehen, nachdem die Temperatursensoren in der Hand brennende Hitze signalisieren? Die wahren Big-Data-Chancen liegen im sorgsamen Umgang mit privaten Daten. Intelligente oder kontextbewusste Datenschutzmechanismen werden also benötigt, um sicherzustellen, dass die Möglichkeiten, die Welt effizienter, aber auch ethischer zu gestalten, voll ausgeschöpft werden.