Nachhaltige und ressourceneffiziente Lösungen durch Digitalisierung
Ein neues europäisches Projekt zur Entwicklung von Technologien für den Untertagebau ist in Leoben, Österreich, gestartet. IlluMINEation wurde mit 8,9 Millionen Euro aus dem EU-Programm für Forschung und Innovation gefördert und wird in den nächsten drei Jahren die Risiko- und Widerstandsfähigkeit in Bergwerken als Teil der betrieblichen Effizienz voranbringen.
Die Europäische Union hält an ihrer Verpflichtung fest, einen Sektor zu unterstützen, der seine Produktivität verbessern muss. Die Bergwerke, nicht nur in Europa, haben verstanden, dass Nachhaltigkeit die einzige Option ist, um als Industriezweig nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Innovation als Treibstoff für Industrie 4.0
Die Sicherstellung, dass sie auf dem neuesten Stand der Technik sind, ist der Weg für Bergbauunternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Unter den Spitzentechnologien ist die durch das Internet der Dinge (IoT) verbesserte Konnektivität von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Bergbaus.
"Die Bergwerke bauen ihre Digitalisierung aus und wissen immer besser, was sie brauchen. Wir als technische Partner müssen bereit sein, auf ihre Bedürfnisse zu reagieren, und dafür setzen wir auf Innovation", sagt Andrea Bartoli, Leiter der Geschäftsentwicklung bei Worldsensing.
Worldsensing beteiligt sich an mehreren von der Europäischen Union geförderten F&E-Projekten zur Entwicklung innovativer Lösungen für den Bergbausektor. Der industrielle IoT-Führer ist auch Mitglied des EIT RawMaterials-Netzwerks und hat kürzlich das Projekt AMICOS für digitale Minen gestartet.
"Die digitale Transformation von Minen erzeugt eine zunehmende Menge an Daten. Ein wichtiger Aspekt ist die Entwicklung von Möglichkeiten, aus diesen Daten einen echten Mehrwert für Minenbetreiber zu schaffen", erklärt Denis Guilhot, Senior EU Project Manager bei Worldsensing.
Er sagt, dass sich Worldsensing im Bereich Innovation auf die Kombination der derzeit fortschrittlichsten Technologien auf dem Weg zu einer Industrie 4.0-Welt konzentriert.
Eine Bergbau-Plattform für Sicherheit, Umwelt und wirtschaftliche Leistung
IlluMINEation wird den Bergbaubetrieb unter Tage digitalisieren, indem bahnbrechende Technologien wie ferngesteuerte Roboter, autonome Drohnen, neuartige Sensorsysteme, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen eingeführt werden, begleitet von der umfassenden Nutzung von Datenanalysen und neuen Formen des industriellen Internets der Dinge (IIoT). Augmented und Virtual Reality sowie digitale Zwillinge werden zur Datenvisualisierung und Betriebssteuerung eingesetzt.
Das Neue an IlluMINEation im Vergleich zu anderen Bergbauprojekten sind die verwendeten kostengünstigen Sensoren und die industrielle IoT-Plattform (IIoT), die entwickelt werden soll. Diese Bergbauplattform wird ein Schritt nach vorne für die Bergbauindustrie sein, da sie einen Technologie-Hub bietet, um nicht nur die Erzexploration zu verwalten, sondern auch den Status der Ausrüstung, der Menschen in der Bergbauanlage und der Arbeitsumgebung.
"IlluMINEation wird an den drei Schlüsselfaktoren arbeiten, die sich auf die Nachhaltigkeit und Rentabilität von Bergbaubetrieben auswirken: Arbeitsschutz und -sicherheit, Umweltauswirkungen und effizienter und wirtschaftlicher Betrieb", sagt Denis Guilhot, Senior EU-Projektmanager bei Worldsensing.
Eine verbesserte Erzgewinnung führt zu weniger Abfall, während die vorausschauende Wartung den Ausfall von Maschinenteilen verhindert und so die Umweltbelastung reduziert. Ein Algorithmus zur Risikobewertung in Echtzeit, der KI-Technologien einsetzt, erhöht das Sicherheitsniveau für die Arbeiter.
Entsprechend seinem Fokus auf Untertagebau und Abraumüberwachung umfasst das Projekt fünf Anwendungsfälle, die vier Rohstoffe abdecken, in denen die Entwicklungen getestet werden: eine Fluoritmine in Spanien, Magnesitminen in Österreich sowie Kupfer- und Silberminen in Polen, sowie einen Anwendungsfall für die vorausschauende Wartung.
Das Projektkonsortium besteht aus 19 Partnern aus sechs europäischen Ländern. Zu den Bergbauunternehmen, die als Endnutzer an dem Projekt beteiligt sind, gehören Boliden Mineral (Schweden), KGHM Polska Miedz (Polen), Minera de Orgiva (Spanien) und RHI Magnesita (Österreich).
Weltweit führende industrielle und akademische Akteure aus verschiedenen technischen Bereichen sind ebenfalls in das Konsortium eingebunden: Montanuniversitaet Leoben, Joanneum Research Forschungsgesellschaft, Epiroc Rock Drills, ams, KGHM Cuprum, DMT, GEOTEKO, Lulea Tekniska University, Universidad Politécnica de Madrid, DSI Underground Austria, Retenua, IMA Engineering, Fundacion Tecnalia Research & Innovation, Worldsensing, und Instytut Chemii Bioorganiczney Polskiej Akademii Nauk.
IlluMINEation stellt sicher, dass das gesamte Bergbaupersonal die bestmöglichen Informationen erhält, die eine enorme digitalisierte Datenmenge zu bieten hat, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass alle Daten durch einen rigorosen Cybersecurity-Ansatz angemessen geschützt sind.
Dieses Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 869379 gefördert.